In der Historie wollen wir Ihnen einen Überblick verschaffen, wie es zu dieser Schlacht kam und welche Rolle das Lützower Freicorps dabei spielte. Oft werden uns genau diese Fragen von Zuschauern und Gästen gestellt. Dabei stellte sich oft heraus, dass das Wissen um die Völkerschlacht 1813 und deren historische Hintergründe bei der breiten Bevölkerung nicht richtig ausgeprägt ist.
Wir möchten diese Lücke schließen.
Napoleon im Arbeitszimmer mit Hand in der Weste (Gemälde von Jacques-Louis David, 1812)
In Deutschland wurde das Ausmaß und die Form der politischen Auseinandersetzungen durch die französische Revolution verändert. Der französiche Herrscher Napoléon I. war 1812 ein so erfolgreicher Feldherr, wie bis dahin nur Alexander der Große. Napoléon und sein Heer besiegten mit den Schlachten 1805 in Austerlitz und 1806 in Jena und Auerstedt die europäischen Kontinentalmächte Österreich und Preußen.
In diesem Jahr schlossen sich die meisten deutschen Staaten unter Napoleons Protektorat im sogenannten "Rheinbund" zusammen.
Beim Höhepunkt von Napoléons Macht reichte sein Einflussbereich von Spanien im Westen bis zu den russischen Grenzen im Osten. Es entwickelte sich in dieser Zeit ebenso der Widerstand gegen die französische Besatzung 1812 zerbrach das Bündnis zwischen Napoléon und dem russischen Zaren Alexander.
Ein Grund war die Kontinentalsperre. England war eine der Abnehmer russischer Rohstoffe wie Agrarprodukte, Fellen und Holz. Um eine Krise der Landwirtschaft zu verhindern, wollte sich Alexander I. von dieser Kontinentalsperre lösen. Er sah außerdem in der Reform im Herzogtum Warschau eine Bedrohung für die Staatsform von Russland. Daraufhin begann Napoléon sich gegen Russland zu stellen. Im Ergebnis kam es 1812 zum französischen Russlandfeldzug, bei dem er das größte Truppenaufgebot aller Zeiten aufstellte. Preußen schloss zur selben Zeit (1812) eine formelle Allianz mit Frankreich ab, da Preußens König Friedrich Wilhelm der III. Napoléon für unbesiegbar hielt.
Geblendet von seinem Erfolg, der durch seine beweglichen und schnellen Truppen entstanden war, schickte Napoléon seine “Grande Armée” nach Russland. Die Armee bestand aus rund 600.000 Mann, darunter 200.000 Deutsche. Preußen musste 20.000 Mann, Österreich 30.000 Mann und der Fürst des Rheinbunds 150.000 Mann stellen. Russland aber bemerkte den anrückenden Feind und vernichtete alles was es gab. Sogar Moskau zündeten sie an und wichen Napoléons Truppen aus. Dieser war aber bestrebt, den Entscheidungskampf zu führen und jagte seine Truppen hinterher. Durch die Unterschätzung der widrigen Witterungs- und Nachschubssituationen und der schon zuvor vernichteten Vorräte an Nahrung durch die Russen selbst,
zeichnete sich schnell ein Zusammenbruch der Grande Armée Napoléons ab. Die Soldaten waren nicht vorbereitet auf Temperaturen um -40°C ohne Winterquartiere und die kargen ärmlichen Weiten des russischen Reiches. Der Nachschub an Soldaten und Waffen blieb ebenso zurück und funktionierte nicht. Als Napoléon den Rückzug anordnete, bestand die Grande Armée nur noch aus rund 100.000 Mann. Das Ausmaß dieser elenden Jagdschlacht sah man erst, als die Überbleibenden der gewesenen Grande Armée wieder auf deutschem Territorium waren.
Rückzug nach der verlorenen Schlacht in Russland
Die hinhaltende Verteidigung und die Strategie des Rückzuges wurden von den russischen Generälen genauestens verfolgt. Bis dann feststand, Napoléon hat keine Armee mehr! Nach dieser Niederlage Frankreichs verhandelte General Ludwig von Yorck, der das Preußische Kontingent der napoleonischen Armee geführt hatte, mit Russland. Sie bildeten eine “Konvention von Tauroggen”.
Im Januar 1813 schloss ebenso Österreich den Waffenstillstand mit Russland ab. Ende Februar beschlossen Russland und Preußen die gemeinsame Niederwerfung Napoléons. Preußen erklärte am 16. März 1813 Frankreich den Krieg.
In diesem Jahr spielten sich die meisten Schlachten größtenteils in Sachsen, in der Lausitz, in Schlesien und im südlichen Raum Berlins ab.
Die Reiterschlacht bei Großgörschen am 2. Mai 1813 war eine siegreiche auf Seiten Napoléons. Sachsen war nach der Schlacht bei Bautzen ganz verloren, da die französischen Truppen ein zweites Mal siegreich waren. Napoléon gewährte, unter der Beeinflussung von Metternich, dem Staatslenker aus Österreich, seinem Gegner einen Waffenstillstand.
Er selbst bezeichnete diese Entscheidung als “die größte Dummheit seines Lebens”, da Napoleon die schwierige Lage seines Gegners nicht erkannt hatte und ihnen somit die Zeit gegeben hatte, sich wieder zu regenerieren. Nach diesem Ereignis schlossen sich England und Schweden dem bestehenden Bündnis zwischen Sachsen-Weimar, Braunschweig und Sachsen an. Auch Österreich schloss sich im Juni 1813, falls Napoléon die Vermittlungsbedingungen ablehnen würde, an. Napoléon verwarf die Bedingungen auf dem Prager Kongress. Somit sah er sich mit dem Kriegseintritt Österreichs am 11. August einer zahlenmäßigen Übermacht gegenüber.
Turnvater Jahn
Friedrich Ludwig Jahn wurde als Soh eines Pfarrers geboren. Sein Vater unterrichtete ihn, danach besuchte er das Gymnasium in Salzwedel. Ohne Abitur immatrikulierte er sich 1796 an der Uni in Halle zum Theologieunterricht. Wegen schlechter Führung und wegen nicht bestandenem Abitur musste er die Uni verlassen. Jahn nahm dann eine Stelle als Hauslehrer an. 1800 wurde ihm in Leipzig der Prozess gemacht und er erhielt von allen Universitäten Deutschlands ein Verbot.
Während er sich mehrmals als Haus- und Privatlehrer versuchte, fungierte er während des Krieges (Schlacht bei Jura) als Kurier im Regierungsauftrag. Am 13. November 1810 gründete Jahn den geheimen “Deutschen Bund” zur Befreiung und Einigung Deutschlands. Turnen war anfangs nur ein buntes Treiben auf den Turnplätzen, um möglichst die “Feinde der Freiheit” zu besiegen. Jahn war für ein einheitliches Deutschland und wurde deswegen 1819 zu 6 Jahren Haft verurteilt. Er richtete seine Aufmerksamkeit auf die Jugend und wollte diese für den Kampf gegen Frankreich trainieren.
Dem preußischen Königshof machte er die Notwendigkeit eines Aufstandes deutlich. Er verabredet mit Scharnhorst und Hardenberg die Gründung eines Freicorps. Er wurde zeitweise als Anführer eines Bataillions eingesetzt. Die Voraussetzung für die nationale Befreiung Deutschlands wurde mit der Niederlage Napoléons 1813 geschaffen. Während der Schlacht bei Leipzig forderte er “… freie Rede, Verfassung, Einheit des Vaterlandes…”
Im selben Jahr nahm Jahn den Turnbetrieb, der inzwischen von Eisleben geleitet wurde, wieder selbst in die Hand. Er half bei der Verbreitung des Turnens, wo es ihm möglich war.
Das Lützower Freicorps war ein Freiwilligen-Verband der von Major von Lützow und anderen erstellt wurde. Sie bekämpften die Truppen Napoléons bei dem Rückzug von Russland nach Frankreich. Außerdem kämpften die Lützower außerhalb der Linie der Preußen. Ihre Uniformen waren schwarz, mit roten Biesen und goldenen Knöpfen. Das Lützower Freicorps hatte viele berühmte Mitglieder. Zum Beispiel Theodor Körner, Joseph von Eichendorff und Friedrich Ludwig Jahn. Sie verliehen auch dem Verband ihre historische Bedeutung. Die Lützower konnte man damals wegen ihrer Popularität, mit den ‘Back Street Boys’ vergleichen. Wenn sie im Anmarsch waren jubelten alle. Jeder wollte ein Mitglied werden, auch Reiche steuerten Geld für die Ausrüstung oder Pferde bei.
Theodor Körner
Im Winter 1812/1813, nach dem Rückzug Napoléons, wendete sich das Blatt in Preußen. Das erzwungene Bündnis mit Napoléon sollte beendet werden. Nachdem 1813 die Nachricht kam, dass Napoléon aus Russland vertrieben wurde, schlug die Stunde Lützows.
Am 03. Februar 1813 kam ein Aufruf zur Bildung von freiwilligen Jägerkorps.
Adolf von Lützow und die Majoren von Petersdorff und von Helden-Sarnowsky schrieben aus Breslau einen Brief an den König von Preußen. In diesem baten sie um die Erlaubnis, ein solches Corps gründen zu dürfen.
“… Vom reinsten Eifer und Vaterlandsliebe durchdrungen, haben sich Männer aneinander geschlossen, deren Anhänglichkeit an Euer Königlichen Majestät Allerhöchsten Person nur den einstimmigen Wunsch erzeugt, nach allen Kräften für das Wohl des Staates und ihres Monarchen beitragen zu dürfen. […] jedoch sind Männer, die nicht in jene Kategorie gehören, gleichfalls von dem höchsten Eifer beseelt, für das Wohl des Staates mit eintreten zu dürfen, und haben uns aufgefordert, Euer Königliche Majestät aller untertänigst zu bitten, allergnädigst die Erlaubnis zu erteilen…”.
Schon bald bekamen sie eine Antwort vom König. Am 18. Februar 1813 schrieb er, dass er die Erlaubnis unter folgenden Bedingungen erteilt.
Der König schreibt auch am Ende seines Antwortbriefes, dass er guter Überzeugung ist, dass das Corps unter der Leitung Lützows gute Arbeit leisten wird. Das Freikorps erhielt die Bezeichnung “Königlich Preußisches Freikorps” oder “Das Lützower Freicorps“. In Breslau, das Gasthaus “Zum Goldenen Szepter”, war das Rekrutierungsbüro der Aufstandsarmee. Sie wollen ein eigenständiges, geeintes Deutschland erzwingen. Da sich viele schon aus Hörsälen und Salons, durch die Geheimbünde kannten, fiel man sich in die Arme und diskutierte sofort darauf los. Ihre Zeit war gekommen.
Lützow übernahm die Bildung der Kavallerie und Petersdorff die Infanterie. Allerdings schied der Major von Helden-Sarnowsky aus, weil er in den Generalstab versetzt wurde. Die große Popularität verdankt das Korps neben den Schlachten auch den “prominenten” Mitgliedern. Ein Beispiel wäre Theodor Körner, der dem Corps treu diente und ihm sogar das Lied “Lützows wilde verwegene Jagd” widmete.
Die Absicht der Lützower war es die Franzosen und die eigenen absolutistischen Fürsten mit einem Volksaufstand zu vertreiben. Das Ziel war es eine moderne Nation zu errichten.
Gebhard Leberecht von Blücher, Gemälde von Ernst Gebauer, um 1815
Die Uniform von der Infanterie, der Jäger - Eskadron und der später entstandenen Artillerie bestand aus einer Litewka und einem Waffenrock. Die Litewka ist ein Hosenstück in den Farben des jeweiligen Regiments. Der Waffenrock hatte zwei Falten hinten am Rücken, jedoch keinen Schlitz. Sie bestanden aus schwarzem Tuch und hatten je acht Knöpfe in zwei nebeneinander liegenden Reihen. Außerdem gab es einen roten Vorstoß am schwarzen Kragen und den schwarzen Aufschlägen.
Den roten Vorstoß nennt man auch roten Biesen und dieser ist ebenfalls an der Litewka und dem Waffenrock am Rand des Stoffes befestigt. Die Kopfbedeckung der Lützower Infanterie war eine ähnliche, wie die des Schillschen Corps. Es war ein schwarzer Tschako, welcher aus Agraffen, Fangschnüren und einen seitwärts her abfallenden Haarbusch bestand. Der Tschako der Kavallerie bestand aus grauem Filz, meistens nur aus Pappe. Dieser wurde dann mit einem schwarzen Tuch überzogen und es befand sich eine gelbe Schuppenkette und ein Kinnriemen am Tschako.
Wenn sie in einer Parade weiterzogen, sollte zusätzlich ein herabhängender schwarzer Pferdehaarbusch getragen werden. Auch eine Patronentasche aus dunklem Leder gehörte zu jeder Ausrüstung. Auf der Tasche befand sich ein goldener Adler. Die meisten Soldaten trugen einen so genannten Felltornister mit sich. Der Tornister war mit schwarzen Trageriemen befestigt. In ihm wurde das Pulver und Sachen transportiert.
Die Bewaffnung war für ihre Verhältnisse nicht sehr gut. Sie hatten einen Säbel und zwei Pistolen verschiedenster Modelle. Der einzige Nachteil war, dass die Säbel meist schlechte Qualität hatten.
In großer Eile wurden sie in umliegenden Dörfern geschmiedet und somit nicht auf die Qualität geachtet.
Die Bewaffnung der Infanterie war sehr mangelhaft. Am häufigsten vertreten war das Nothart-Gewehr. Dieses Gewehr hatte einen kurzen Lauf und ein langes Bajonett. Bei Regenwetter konnte man dieses kaum verwenden und beim Schuss auf eine Entfernung von 50-60 Metern, gab es nur eine geringe Treffsicherheit.
Bis heute besteht die Legende, dass durch die Uniformfarben (Schwarz und Rot mit goldenen Knöpfen) die Lützower die heutigen Nationalfarben geprägt haben sollen. Dennoch gab es damals bei der Wahl der Farben keinen politischen Hintergrund. In dem Buch vom Historiker Treitschke 1882 beschreibt er, dass die Lützower eine Fahne gehabt haben sollen, welche aus roter und schwarzer Seide mit goldenen Fransen bestand. Diese soll in Jahns Quartier im April 1813 von Frauenhand entstanden sein. Auerdem soll drauf gestickt worden sein, “Mit Gott, für König und Vaterland”.
Das Lützower Freicorps zog jedoch nie mit dieser Fahne ins Feld. Es wurde damals von Graf Dohna-Wundlaken an Friedrich Wilhelm III. ein Vorschlag gemacht, solch eine Fahne für dieses Korps herzustellen. Er lehnte das Angebot aber ab, da noch kein neues Truppenteil, welches nur für diese bestimmte Kriegszeit errichtet wurde, eine eigene Fahne bewilligt wurde. Dennoch wurde eine solche Fahne hergestellt. Turnvater Jahn nahm diese mit nach Breslau, zum Sammelpunkt der Lützower. Dort übernahm sie ein Turnlehrer. Dieser nahm die Fahne mit nach Dresden. Er bewahrte sie eine zeitlang auf und versteckte sie unter einer Altardecke. Viele der Lützower haben diese Fahne gesehen, aber auf dem Weg nach Leipzig verlor sich deren Schicksal im Dunkeln. Die Fahne wurde 1815 dann doch zur offiziellen Fahne des Lützower Freicorps. Zu diesem Zeitpunkt wurde das Korps in ein Infanterieregiment und einem Ulan Regiment aufgeteilt
Übersichtsblatt der Uniformbestandteile
Die Farbe Schwarze diente außerdem der Tarnung im Schatten im Wald und man konnte jedes Kleidungsstück, ohne großen Aufwand, schwarz färben. Also war es eine kostengünstige Anschaffung. Die Farben hatten auch eine sinnbildliche Bedeutung. Schwarz - Die Nacht der Fremdherrschaft, Rot - das Blut, Gold - Die Sonne der Freiheit. Außerdem stehen sie auch hier für Einigkeit, Recht und Freiheit. Die Einigkeit soll hergestellt werden, statt der kleinstaatlichen Zersplitterung Deutschlands. Das Recht der Bürger soll anstatt der fürstlichen Willkür stehen und die Freiheit von der französischen Besatzung.
Napoléons Truppen schlugen sich, nach dem verlorenen Kampf in Russland, durch ganz Deutschland bis nach Leipzig.
Am 14. Oktober 1813 entwickelte sich zwischen der Hauptarmee der Verbündeten und der Armee Murats die größte Reiterschlacht der Befreiungskriege gegen Frankreich. 14.000 Reiter standen sich im Kampf gegenüber. Österreich greift in der Zeit Liebertwolkwitz an, dennoch verloren sie diesen Kampf und Napoleons Truppen gewonnen das brennende Dorf. Mit diesem Kampf wurde es im Hauptquartiert der Verbündeten immer klarer, dass Napoleon zu einer Entscheidungsschlacht bereit war. Am 16.Oktober genann die blutigste Schlacht der Geschichte.
Von dem Hauptquartier in Rötha aus plante Oberkommandeur Schwarzenberg den Angriff auf die Hauptkräfte der Franzosen, die sich an der Pleiße befanden. Ein Truppenteil wurde Richtung Connewitz geschickt. Diese sollten dort in den Rücken der Franzose stoßen und bei Lindenau den Rückzugsweg in Richtung Westen sperren. Die Zersplitterung der Hauptarmee kam Napoleon ganz gelegen und brachte einen Vorteil in seinem Vorhaben. Er wollte die gegnerische Front im Süden, mit starken Kräften, zerschlagen. Somit wurde die Lage der Verbündeten immer schwieriger. Sie wurden in den Raum Wachau gedrängt.
Napoléon ließ an diesem Abend die Glocken in ganz Leipzig läuten. Doch er war etwas zu voreilig in seiner Siegessicherheit. Seine Verstärkung, die aus dem Norden eintreffen sollte, blieb aus. Diese wurden im Kampf bei Möckern aufgehalten. In Connewitz, Dölitz und Lindenau waren die Bemühungen allerdings umsonst. Die Schlacht bei Wachau brachte somit keiner Seite ein eindeutiges Ergebnis, da im Norden die Verbündeten unter Blücher den Kampf für sich entschieden. Am frühen Morgen des 17. Oktober fanden vereinzelte Kämpfe statt und die Lage der Verbündeten wurden durch die einrückende Verstärkung wieder stabilisiert. Napoleon versuchte einen Waffenstillstand zu schließen, da die Verbündeten circa 300.000 Mann hatten, wenn die komplette Verstärkung in Leipzig eingetroffen war.
Napoléons Truppen brachten nur noch eine Zahl von 160.000 Mann auf. Somit wurde Napoleon zur Entscheidungsschlacht förmlich gezwungen. Er zieht in der Nacht auf den 18. Oktober 1813 seine Truppen näher an Leipzig ran. Um einen Fluchtweg zu haben, lässt er vorbeugend die Rückzugsstraße über Lindenau absichern.
Im Norden, Süden und Süd-Osten Leipzigs entbrennen blutige und anhaltende Kämpfe. Sehr starke Kämpfe gab es vor allem in Probstheida, Schönefeld und Paunsdorf. Trotz dass das Königreich Sachsen mit Napoleon verbündet war, wechselte die Mehrzahl der sächsischen Truppen beim Kampf um Paunsdorf auf die Seite der Verbündeten. Somit wurde von Stunde zu Stunde Napoleons Lage immer schlimmer und es gab nur noch den Weg, bei Einbruch der Dunkelheit über die Saale die Flucht anzutreten. Am 19. Oktober gingen Napoléons Truppen nur noch zur Verteidigung und zur Deckung des Rückzugs in den Kampf. Bevor es eine frühzeitige Sprengung der Elsterbrücke gab. Das letzte Gefecht fand am Fleischerplatz an den Gärten der Pleiße statt. 13.00 Uhr, am 19. Oktober 1813, fand die Siegesparade der Verbündeten auf dem Leipziger Marktplatz statt.
Der Herbstfeldzug 1813 war die Entscheidungsschlacht der Befreiungskriege. Vom 16. Oktober - 19. Oktober 1813 lieferten sich die verbündeten Truppen Österreich, Preußen, das Russische Kaiserreich und Schweden den Kampf in Leipzig gegen die Truppen des Kaisers Napoléon Bonapartes.
Diese Schlacht, mit über 600.000 beteiligten Soldaten, war bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts die größte Feldschlacht die es gegeben hatte. In dieser Schlacht gegen Napoléon brachten die verbündeten Heere die entscheidende Niederlage. Sie zwangen ihn und seine verbliebene Restarmee sich ohne seine Verbündeten, aus Deutschland zurück zu ziehen. Insgesamt wurden bei dieser Schlacht 100.000 Beteiligte getötet oder starben in Folge schwerer Verletzungen. Diese Schlacht war die Entscheidung über Europas Schicksal.
Die Lützower waren an vielen Gefechten und Schlachten beteiligt. Viele ihrer Streifzüge gingen durch Sachsen, dem Vogtland, Thüringen bis nach Bayern. Sie kämpften sich während des Herbstfeldzuges die Elbe flussabwärts entlang und eroberten mit der Hilfe von Kosaken Bremen. Da schon bald französische Verstärkung eintraf, mussten die Lützower die Stadt sofort verlassen. Danach kämpften sie, zusammen mit den Kosaken, in Westfalen, Schleswig-Holstein und am Rhein.
Das heißt, die Lützower kämpften viel im Hintergrund und waren nicht an der großen Schlacht bei Leipzig beteiligt. Dennoch leisteten sie große Arbeit, da sie ihren Verbündeten die Sicherheit von hinten gaben.
Nachdem Napoléon besiegt war und die alliierten Truppen in Paris einmarschierten, wurde 1814 das Lützower Freicorps aufgelöst. Sie wurden in das Infanterie-Regiment Nummer 25 und das Ulanen-Regiment Nummer 6 umgewandelt und eingeteilt. Auch diese beiden ehemaligen Lützower Regimente wurden schon 1815 wieder eingesetzt, nachdem Napoléon im März 1815 aus seiner Verbannung zurückkehrte. Sie waren somit auch an der endgültigen Niederlage Napoléons am 17. und 18. Juni 1815 in Waterloo beteiligt.
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